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Hundert Augen, hässliche Füsse, Stolz und Unsterblichkeit

Der Pfau wird auch der Vogel mit den hundert Augen genannt. Die augengleichen Muster in seinem Rad stellen die Sterne, das Universum, die Sonne, den Mond und das Himmelsgewölbe dar.

Wie viele andere Sonnensymbole ist der Pfau ein Sinnbild für Auferstehung, Unsterblichkeit und die unzerstörbare Seele. Diese sinnbildlichen Assoziationen wurden noch durch den Glauben verstärkt dass Pfauenfleisch nicht verdirbt, und wenn sich der Pfau mausert, dann werden die alten Federn durch noch schönere neue erstetzt.
Pfaue, ihr Rad und ihre Federn werden in heraldischen Symbolen, auf Gräbern und in der christlichen und heidnischen Kunst als Symbole des Prozesses der Heiligwerdung (der Tausch des irdischen Körpers gegen den unsterblichen Leib) und der Apotheosis (Gottwerdung) verwendet.

Nur die Christen konnten nicht ertragen, dass so was wie natürliche Schönheit gibt; deshalb erklärten sie das angeberische Verhalten und das Zurschaustellen seiner Federn zum Symbol von Stolz, Arroganz und Eitelkeit. Im Barock tauchte der Pfau oft in der zehnten Station des Kreuzwegs auf, wo Christus entkleidet wurde um uns von der Sünde der Eitelkeit zu erlösen.
 



Pfaue nehmen oft in der religiösen Kunst die Stelle des mythischen Phönix ein. Manchmal werden sie als aus dem Eucharistischen Kelch trinkend oder beim Baum des Lebens dargestellt. Wegen dieser Verbindung mit dem Lebensbaum waren Pfauenthrone im alten Babylon und in Persien sehr beliebt. Weil Heliopolis für die Stadt gehalten wird, in der Phönix seinen wiederbelebenden Scheiterhaufen baut, wurde der Pfau zu einem Wahrzeichen dieser Stadt. Die heilige Barbara hat als eines ihrer Wahrzeichen eine Pfauenfeder, weil sie in Heliopolis geboren wurde.
 


Die rastlose Aktivität eines Pfaues beim Heraufziehen eines Sturms machte ihn zum Regensymbol. Einst wurden Pfaue geopfert um Regen zu bringen und um Land, Leuten und Tieren Fruchtbarkeit zu bringen.
 


Der Pfau ist ein Sinnbild der Schönheit, Reichtum, Königlichkeit, Liebe, Leidenschaft, der Seele und des Friedens. In China und Indien war er heilig. Er versinnbildlichte das Rad des Lebens und die Ming-Dynastie.
 


In Europa wurden sein Schrei und seine Federn für böse Omen gehalten.
 


Seit langer Zeit wurden Pfauen auch außerhalb Indiens gehalten, von den ägyptischen Pharaonen genauso wie an den Höfen der Kaiser und Könige des europäischen Kontinents. Hier fehlte er auf keiner Speisetafel, bis sich der aus der Neuen Welt eingeführte, schmackhaftere Truthahn durchsetzte. Die prächtigen Federn zierten nicht nur den Braten (so im alten Rom), auch die Modeschöpfer aller Zeiten bedienten sich ihrer in reichlichem Maße. Heute sind sie zum Glück aus der Mode gekommen.
 
 
Das Pfauenforum - eine private Website zu allen Aspekten der Pfauenhaltung